Na klar ist es ein Luxus, dass ich wieder 6 Wochen im Paradies sitzen kann und hier einige Schritte vom Meer entfernt unter Palmen arbeiten kann.
Wenn ich nur 2 Wochen hier wäre, würde ich auch komplett Urlaub machen, aber so habe ich mal wieder eine Mischung geplant.
Nur – das ist gar nicht so einfach!
Wann arbeite ich, wann mache ich Urlaub?
Wie mische ich denn? Erst 2 Wochen Urlaub, dann 3 Wochen arbeiten und dann noch mal eine Woche Urlaub? Oder immer abwechselnd: einen Tag arbeiten, einen Tag Urlaub am Strand oder wandern? Oder den Tag aufteilen: einen halben Tag arbeiten, einen halben Tag Urlaub. Und dann: Lieber vormittags arbeiten (ich bin ja ein Morgenmensch) oder nachmittags?
Sie sehen, es gibt unendlich viele Möglichkeiten – und die Schlimmste aller Varianten ist, sich nicht entscheiden zu können. Und so weder richtig zu arbeiten noch wirklich Urlaub zu genießen.
Argumente
Für alle Varianten gibt es auch Gründe und Argumente:
Morgens ist es am Strand noch nicht so heiß und vor allem leer. Die „richtigen“ Urlauber kreuzen erst so gegen Mittag am Strand auf. Dann wird es mir eh zu heiß und dann verschwinde ich.
Außerdem kann ich dann nachmittags meine große Runde drehen (1 ½ Stunden), wenn es nicht mehr so warm ist.
Andererseits bin ich ja ein Morgenmensch und kann morgens viel konzentrierter und effektiver arbeiten. Nur, wenn ich dann einmal dran bin, möchte ich auch nicht aufhören, wenn ich gerade so gut in Schwung bin und die Ideen fließen. Das spricht also für ganze Arbeitstage.
Außerdem kommt so kein richtiges Urlaubsfeeling auf, wenn ich jeden halben Tag arbeite.
Wahrnehmen was ist
So übe ich denn hier mal wieder, was ich auch zu Hause immer wieder als Thema habe: zu lernen, mich den Bedingungen anzupassen, noch mehr im Moment zu sein und einfach wahrzunehmen, was jetzt gerade dran ist.
Hier gibt es da ein witziges Indiz: ich bin jetzt schon mehrfach morgens um 5 Uhr oder früher aufgewacht und habe dann schon im Bett angefangen zu schreiben. Dann ist mein Hirn offensichtlich auf Arbeit programmiert und dann nutze ich das den Tag.
Allerdings geht es auch hier nicht ganz ohne Planung, zumindest wenn andere Leute involviert sind.
Gestern bin ich dann mal wieder einen ganzen Tag wandern gegangen. Alleine. Das hatte ich schon ein oder zwei Tage vorher ins Auge gefasst, doch passte es nicht so ganz. Hier habe ich die Freiheit, das dann zu verschieben. Aber das fällt mir noch unglaublich schwer. Ich hatte es mir doch vorgenommen! Und sogar schon meiner Nachbarin gesagt. Na und?
Die klare Variante
Im Frühjahr hatte ich die Variante ausprobiert, die ersten zwei Wochen komplett Urlaub zu machen. Das war nicht einfach. Am Ende habe ich mich richtig gelangweilt und gefreut, endlich loslegen zu können. Allerdings hatte ich da auch Seminare und Coaching hier vor Ort.
Diesmal ging das nicht, weil ich für mich selbst eine umfassende Fortbildung geplant habe, wo ganz so lange Auszeiten nicht günstig wären und mir Stress bereiten würden. Jetzt habe ich die Zeit, mich mal um meine Dinge zu kümmern und vor allem habe ich im Moment Spaß daran. Den Schwung und die Zeit will ich nutzen.
Und selbst die Arbeitstage haben hier natürlich einen ganz anderen Rhythmus als zu Hause. Vor dem Frühstück Yoga am Strand bei Sonnenaufgang, dann sehr gemütliches Frühstück im Garten und Schwätzchen mit anderen Gästen, um 10 Uhr dann das Laptop rausgeholt.
Mittags Siesta in der Hängematte oder im Bett, nachmittags eine große Runde walken.
Einfach dieses immer-draußen-sein ist hat mich den größten Erholungseffekt. Es ist schon wunderbar! Und ich bin jeden Tag dankbar und froh!
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